“Einzelarbeit” in Anlehnung an TEACCH in der Schmetterlingsklasse (V1)
In der Schmetterlingsklasse beginnt jeder Schultag mit einer speziellen Einzelarbeitsphase.
Die besondere Zusammensetzung der V1, in der sich aktuell sechs Schüler/innen mit einer Autismusspektrumsstörung und eine Schülerin mit einer schweren Mehrfachbeeinträchtigung befinden, machte es nötig die Abläufe eines Schultages und die individuellen Förderangebote zu ritualisieren, in kleinste Schritte zu strukturieren und in Form von Piktogrammen und Fotos für jeden einzelnen Schüler sichtbar zu machen.
Somit befindet sich auf jedem Schülertisch ein individueller Stundenplan, der den Ablauf des Tages kennzeichnet. Ist eine Aktion oder ein Unterrichtsangebot beendet, räumt der betreffende Schüler sein Kärtchen in die „Fertigbox“.
Die erste Karte zu Beginn des Schultages ist bei vielen Schülern die „Einzelarbeit“. Anhand der Karten für die „Einzelarbeit“ suchen sich die Schüler/innen ihre Aufgabe aus dem Materialregal heraus.
Der Umgang mit den Arbeitsmaterialien erfolgt in immer gleicher Form, bei der klare Regeln bearbeitet werden müssen. Es gibt eine gleichbleibende Arbeitsrichtung (von links nach rechts), einen klaren Anfang und ein sichtbares Ende. Ist die Aufgabe fertig, wird das Material zurück gebracht und das entsprechende Kärtchen auf der Leiste umgedreht.
Je nach Unterstützungsbedarf erhalten die Schüler/innen entsprechende Hilfestellungen. Ziel ist die größtmögliche Selbstständigkeit im Umgang mit den Materialien und den Strukturierungskärtchen.
Sind alle Aufgabenkärtchen bearbeitet, werden sie gemeinsam mit der Stundenplankarte „Einzelarbeit“ in die Fertigbox gelegt. Die nächste Unterrichtsphase, bzw. Aktion kann beginnen.
Die immer gleiche Form der Bearbeitung der Aufgaben ermöglicht es, dass die Schüler/innen zunehmend sicherer werden im Umgang mit den Materialien, Lernerfolge spüren und kleine Schritte in Richtung selbstständiges Lernen vollziehen.
Die Ideen für diese Form der Raumgestaltung, Unterrichtsgestaltung und speziellen Förderung von Schülerinnen und Schülern insbesondere mit einer Autismusspektrumsstörung sind angelehnt an TEACCH, einem Ansatz, der in North Carolina (USA) bereits seit den 70iger Jahren durch Schopler & Reichler diskutiert und weiterentwickelt wurde. TEACCH steht für Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children (Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder). Näheres dazu u.a. in Häußler, A (2012): Der TEACCH Ansatz zur Förderung von Menschen mit Autismus. 5. Auflage. Dortmund: Borgmann.
Irmi Engels-Daniel